Ein harter Biss auf einen Kirschkern, ein Sturz beim Sport oder ein scheinbar harmloser Unfall im
Alltag – und plötzlich ist es passiert: Ein Stück vom Zahn ist abgebrochen. Der erste Moment ist
oft von Schock und Unsicherheit geprägt. Was tun, wenn ein Stück Zahn abbricht?
Muss man sofort zum Zahnarzt? Wie schlimm ist das?
Die gute Nachricht vorweg: In den meisten Fällen lässt sich ein abgebrochener Zahn sehr gut
behandeln – vorausgesetzt, man reagiert rechtzeitig und richtig.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, was Sie im Akutfall tun können, welche
Behandlungsmöglichkeiten es gibt und worauf Sie achten sollten.

Erste Hilfe: Was man machen sollte, wenn der Zahn abbricht
Ein abgebrochener Zahn ist zwar unangenehm, aber kein Grund zur Panik. Viel wichtiger ist es,
überlegt zu reagieren. Sobald Sie den Schaden bemerken, spülen Sie den Mund vorsichtig mit
lauwarmem Wasser aus, um lose Splitter zu entfernen und Blutungen zu
kontrollieren.
Wenn Sie das abgebrochene Zahnstück finden, bewahren Sie es unbedingt auf –
idealerweise in kalter Milch, sterilem Kochsalz oder notfalls in etwas Speichel. Das erhöht die
Chance, dass das Team Ihrer Zahnarztpraxis es wieder ansetzen oder als Vorlage für die
Rekonstruktion nutzen kann.
Falls Schmerzen auftreten, helfen handelsübliche Schmerzmittel wie Ibuprofen – auf Aspirin sollten
Sie jedoch verzichten, da es die Blutungsneigung erhöht.
Wann zum Zahnarzt – und wie schnell?
Die Antwort ist klar: sofort. Auch wenn der Schaden optisch klein erscheint oder
keine Schmerzen verursacht – hinter einem abgebrochenen Zahn kann sich mehr verbergen, als man auf
den ersten Blick sieht. Feine Risse, empfindliche Nerven oder
unsichtbare Wurzelfrakturen lassen sich nur durch eine zahnärztliche Untersuchung
zuverlässig erkennen.
Gerade bei Frontzähnen, sichtbaren Bruchkanten oder starken Beschwerden ist schnelles
Handeln entscheidend – nicht nur für die Ästhetik, sondern auch für die Erhaltung der
Zahnsubstanz.
Bei einem Notfall-Zahnarzt können Sie meistens noch am selben
Tag einen Termin bekommen.
Behandlung bei einem abgebrochenen Zahn
Die Behandlung hängt davon ab, wie gross der Schaden ist und ob der Nerv (die Pulpa) betroffen ist. Grundsätzlich unterscheiden Zahnärzte zwischen kleineren Abplatzungen und grösseren Frakturen, die das Zahninnere erreichen.
Aufbau mit Komposit
Ist nur ein kleines Stück vom Zahnschmelz abgesplittert, reicht oft schon ein unkomplizierter Aufbau mit Komposit. Dieses spezielle Material wird direkt auf den Zahn aufgetragen, modelliert und mit Licht gehärtet. Das Ergebnis ist sofort sichtbar – der Zahn sieht wieder ganz aus und ist normal belastbar.
Teilkronen oder Vollkronen
Grössere Defekte, bei denen auch das darunterliegende Dentin betroffen ist, werden häufig mit Kronen behandelt. Diese werden individuell angepasst und im CAD/CAM-System hergestellt – meist sogar in nur einer Sitzung. Der Vorteil: Stabilität, Langlebigkeit und eine perfekte farbliche Anpassung an Ihre natürlichen Zähne.
Wurzelbehandlung
Wenn das Zahninnere betroffen ist – zum Beispiel bei einem tiefen Riss oder offenen Zahnnerv – kann eine Wurzelbehandlung notwendig werden. Dabei wird das entzündete oder beschädigte Gewebe entfernt, der Wurzelkanal gründlich gereinigt und bakteriendicht verschlossen. Im Anschluss erhält der Zahn meist eine Krone zur Stabilisierung.
Zahnimplantat
In seltenen Fällen ist der Bruch so tief, dass der Zahn nicht mehr gerettet werden kann. Dann erfolgt eine schonende Extraktion, und der Zahn wird durch ein Zahnimplantat ersetzt. Diese Lösung sieht nicht nur natürlich aus, sondern bietet auch volle Funktionalität und langanhaltende Stabilität.
Ursachen & Risikofaktoren: Warum brechen Zähne überhaupt ab?
Ein abgebrochener Zahn kann viele Ursachen haben – nicht immer ist ein Unfall schuld. Auch alltägliche Gewohnheiten können die Zahnhartsubstanz schwächen:
- Zähneknirschen (Bruxismus)
- Stark gefüllte Zähne mit Spannungsrissen
- Alte, undichte Füllungen
- Karies und Zahnverfall
- Essgewohnheiten (z. B. harte Nüsse, Bonbons, Eiswürfel)
- Sportliche Aktivitäten ohne Mundschutz
Mit regelmässigen Kontrollen und professioneller Zahnreinigung können viele dieser Risiken frühzeitig erkannt und minimiert werden.
No-Gos im Umgang mit abgebrochenen Zähnen
So verständlich der erste Impuls auch ist – bitte versuchen Sie keinesfalls, den abgebrochenen
Zahn selbst zu kleben oder mit Hausmitteln zu behandeln. Auch
das Abschleifen scharfer Kanten mit Feilen, Scheren oder ähnlichen Werkzeugen kann den Schaden
vergrössern und zu Verletzungen führen.
Ebenfalls tabu: der Verzehr sehr harter, heisser oder kalter Speisen und Getränke
unmittelbar nach dem Bruch. Diese reizen die freiliegenden Nerven und können starke Schmerzen
verursachen. Verzichten Sie ausserdem auf das Kauen an der betroffenen Stelle und schieben Sie den
Zahnarztbesuch keinesfalls auf – denn je früher Sie handeln, desto grösser sind die Chancen, den
abgebrochenen Zahn zu erhalten.
So beugen Sie einen abgebrochenen Zahn vor
Zahnunfälle lassen sich nicht immer vermeiden, aber Sie können einiges tun, um das Risiko zu senken:
- Tragen Sie beim Sport (z. B. Hockey, Boxen, Skateboarden) einen individuellen Mundschutz
- Lassen Sie Zähne mit alten Füllungen oder sichtbaren Rissen regelmässig kontrollieren
- Verwenden Sie Zahnschienen, wenn Sie nachts knirschen
- Seien Sie vorsichtig beim Kauen harter Lebensmittel
- Investieren Sie in hochwertige, passgenaue Restaurationen
Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken, wenn es darum geht, Ihre Zähne
langfristig zu schützen. Wer vorbeugt, erspart sich nicht nur Schmerzen, sondern oft auch
aufwendige Behandlungen.
Tipp: Lassen Sie sich für den optimalen Schutz einen Sportschutz für Ihre Zähne beim Zahnarzt anfertigen.
Ein abgebrochener Zahn ist kein Grund zur Panik
Auch wenn es im ersten Moment erschreckend wirkt – ein abgebrochener Zahn ist in den meisten
Fällen gut behandelbar. Wichtig ist, dass Sie schnell handeln, keine Zeit
verlieren und sich professionell betreuen lassen. Auch als Zahnarzt-Angstpatient können Sie unbesorgt bleiben.
Ihr Zahnarzt in Zürich ist auf genau solche Situationen vorbereitet!
